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OVG Rheinland-Pfalz, 28.02.2020 - 1 C 10752/19.OVG |
Volltextveröffentlichung
- esovgrp.de
BauGB § 1,BauGB § 1 Abs 7,BauGB § 2,BauGB § 2 Abs 3,LBauO § 70,LBauO § 70 Abs 1,LBauO § 70 Abs 1 S 3,VwVfG § 43,VwVfG § 43 Abs 2
Abwägung, Abwägungsergebnis, abwägungsrelevanter Belang, anderweitige Erledigung, Baugenehmigung, Baurecht, Bebauungsplan, Belang, Erledigung, Mangel, Normenkontrolle, Normenkontrollrecht, Nutzung, Nutzungsunterbrechung, Unterbrechung, Unterlassen, Verzicht, Wirksamkeit
Verfahrensgang
- OVG Rheinland-Pfalz, 28.02.2020 - 1 C 10752/19.OVG
- BVerwG, 23.03.2021 - 4 BN 35.20
Wird zitiert von ... (2) Neu Zitiert selbst (10)
- OVG Rheinland-Pfalz, 12.03.2013 - 8 A 11152/12
Nutzungsuntersagung für Diskothek nach langjähriger Nutzungsunterbrechung
Auszug aus OVG Rheinland-Pfalz, 28.02.2020 - 1 C 10752/19
aa) Die Wirksamkeit einer Baugenehmigung im Falle einer Nutzungsunterbrechung nach Ausführung des Vorhabens richtet sich, da die Landesbauordnung insoweit einen Erlöschenstatbestand nicht enthält, nach § 43 Abs. 2 Verwaltungsverfahrensgesetz - VwVfG - (vgl. dazu OVG RP, Urteil vom 12. März 2013 - 8 A 11152/12.OVG -, sowie für die dortigen Bauordnungen HessVGH, Beschluss vom 12. April 2016 - 4 A 1438/15.Z -, OVG NRW, Beschluss vom 9, August 2013 - 2 A 2529/12 -, OVG Lüneburg, Beschluss vom 20. Juli 2009 - 1 LA 103/07 -, VGH BW, Urteil vom 4. März 2009 - 3 S 1467/07 -, und BayVGH, Urteil vom 20. Februar 2003 - 15 B 00.1363 -, alle in juris, jeweils m.w.N.).Auf andere Weise erledigt ist ein Verwaltungsakt, wenn er durch einen Wegfall des Berechtigten oder des Regelungsobjekts oder auch durch Verzicht des Berechtigten auf die Wahrnehmung seiner Rechte seine regelnde Wirkung verliert oder wenn die Beteiligten übereinstimmend davon ausgehen, dass er gegenstandslos ist (OVG RP, Urteil vom 12. März 2013 - 8 A 11152/12.OVG -, juris;… Kopp/Ramsauer, VwVfG § 43 Rn. 41 f.).
Ein in diesem Sinne objektiv wirtschaftlich unvernünftiger endgültiger Verzicht kann ohne ausdrückliche Erklärung nicht bereits dann angenommen werden, wenn lediglich die genehmigte Nutzung unterlassen wird, sondern erst dann, wenn es hierfür erkennbar besondere Gründe gibt, etwa eine neue, vorteilhaftere Nutzung, oder veränderte Umstände, die darauf hindeuten, dass die genehmigte Nutzung dauerhaft nicht mehr gewollt oder unmöglich ist (vgl. OVG RP, Urteil vom 12. März 2013 - 8 A 11152/12.OVG -, VGH BW, Urteil vom 4, März 2009 - 3 S 1467/07 -, BayVGH, Urteil vom 1. Februar 2007 - 2 B 05.2470 -, alle in juris).
- VGH Baden-Württemberg, 04.03.2009 - 3 S 1467/07
Bebauungsplan; Bestandsschutz für Schweinemastbetrieb trotz …
Auszug aus OVG Rheinland-Pfalz, 28.02.2020 - 1 C 10752/19
aa) Die Wirksamkeit einer Baugenehmigung im Falle einer Nutzungsunterbrechung nach Ausführung des Vorhabens richtet sich, da die Landesbauordnung insoweit einen Erlöschenstatbestand nicht enthält, nach § 43 Abs. 2 Verwaltungsverfahrensgesetz - VwVfG - (vgl. dazu OVG RP, Urteil vom 12. März 2013 - 8 A 11152/12.OVG -, sowie für die dortigen Bauordnungen HessVGH, Beschluss vom 12. April 2016 - 4 A 1438/15.Z -, OVG NRW, Beschluss vom 9, August 2013 - 2 A 2529/12 -, OVG Lüneburg, Beschluss vom 20. Juli 2009 - 1 LA 103/07 -, VGH BW, Urteil vom 4. März 2009 - 3 S 1467/07 -, und BayVGH, Urteil vom 20. Februar 2003 - 15 B 00.1363 -, alle in juris, jeweils m.w.N.).Ein in diesem Sinne objektiv wirtschaftlich unvernünftiger endgültiger Verzicht kann ohne ausdrückliche Erklärung nicht bereits dann angenommen werden, wenn lediglich die genehmigte Nutzung unterlassen wird, sondern erst dann, wenn es hierfür erkennbar besondere Gründe gibt, etwa eine neue, vorteilhaftere Nutzung, oder veränderte Umstände, die darauf hindeuten, dass die genehmigte Nutzung dauerhaft nicht mehr gewollt oder unmöglich ist (vgl. OVG RP, Urteil vom 12. März 2013 - 8 A 11152/12.OVG -, VGH BW, Urteil vom 4, März 2009 - 3 S 1467/07 -, BayVGH, Urteil vom 1. Februar 2007 - 2 B 05.2470 -, alle in juris).
- BVerwG, 27.03.1998 - 4 C 11.97
Rechtsirrtum; Erledigung in anderer Weise; Vorbescheid; Bebauungsgenehmigung; …
Auszug aus OVG Rheinland-Pfalz, 28.02.2020 - 1 C 10752/19
Eine Erledigung dergestalt, dass die Beteiligten den Verwaltungsakt übereinstimmend als obsolet ansehen (vgl. BVerwG, Urteil vom 27. März 1998 - 4 C 11.97 -, NVwZ 1988, 729 f.), ist ebenfalls nicht eingetreten.
- VGH Hessen, 12.04.2016 - 4 A 1438/15
Bestandsschutz trotz Nutzungsunterbrechung
Auszug aus OVG Rheinland-Pfalz, 28.02.2020 - 1 C 10752/19
aa) Die Wirksamkeit einer Baugenehmigung im Falle einer Nutzungsunterbrechung nach Ausführung des Vorhabens richtet sich, da die Landesbauordnung insoweit einen Erlöschenstatbestand nicht enthält, nach § 43 Abs. 2 Verwaltungsverfahrensgesetz - VwVfG - (vgl. dazu OVG RP, Urteil vom 12. März 2013 - 8 A 11152/12.OVG -, sowie für die dortigen Bauordnungen HessVGH, Beschluss vom 12. April 2016 - 4 A 1438/15.Z -, OVG NRW, Beschluss vom 9, August 2013 - 2 A 2529/12 -, OVG Lüneburg, Beschluss vom 20. Juli 2009 - 1 LA 103/07 -, VGH BW, Urteil vom 4. März 2009 - 3 S 1467/07 -, und BayVGH, Urteil vom 20. Februar 2003 - 15 B 00.1363 -, alle in juris, jeweils m.w.N.). - OVG Niedersachsen, 20.07.2009 - 1 LA 103/07
Anwendung des vom BVerwG entwickelten "Zeitmodells" auf die Frage über die Dauer …
Auszug aus OVG Rheinland-Pfalz, 28.02.2020 - 1 C 10752/19
aa) Die Wirksamkeit einer Baugenehmigung im Falle einer Nutzungsunterbrechung nach Ausführung des Vorhabens richtet sich, da die Landesbauordnung insoweit einen Erlöschenstatbestand nicht enthält, nach § 43 Abs. 2 Verwaltungsverfahrensgesetz - VwVfG - (vgl. dazu OVG RP, Urteil vom 12. März 2013 - 8 A 11152/12.OVG -, sowie für die dortigen Bauordnungen HessVGH, Beschluss vom 12. April 2016 - 4 A 1438/15.Z -, OVG NRW, Beschluss vom 9, August 2013 - 2 A 2529/12 -, OVG Lüneburg, Beschluss vom 20. Juli 2009 - 1 LA 103/07 -, VGH BW, Urteil vom 4. März 2009 - 3 S 1467/07 -, und BayVGH, Urteil vom 20. Februar 2003 - 15 B 00.1363 -, alle in juris, jeweils m.w.N.). - VGH Baden-Württemberg, 06.02.2014 - 3 S 207/13
Festsetzung einer Gemeinbedarfsfläche auf Privatgrundstück und …
Auszug aus OVG Rheinland-Pfalz, 28.02.2020 - 1 C 10752/19
Vorliegend ist die entgegen § 2 Abs. 3 BauGB unterbliebene Berücksichtigung der für das Grundstück der Antragsteller vorliegenden Baugenehmigungen vom 20. Februar 1962 und vom 23. September 1974 i m Sinne des § 214 Abs. 1 Nr. 1 BauGB offensichtlich und auf das Abwägungsergebnis von Einfluss gewesen (vgl. zu diesen Anforderungen näher BVerwG, Urteil vom 31. Dezember 2012 - 4 CN 1.11 -, VGH BW, Urteil vom 6. Februar 2014 - 3 S 207/13 - und OVG Berlin-Brandenburg…, Urteil vom 21. Februar 2013 - OVG 2 A 9.11 -, alle in juris, sowie Ernst/Zinkahn/Bielenberg/Krautzberger, Baugesetzbuch, § 214 Rn. 39g, 39h und 141 ff., jeweils m.w.N.). - BVerwG, 09.10.2003 - 4 BN 47.03
Zurückweisung der Nichtzulassungsbeschwerde; Voraussetzungen für das Vorliegen …
Auszug aus OVG Rheinland-Pfalz, 28.02.2020 - 1 C 10752/19
Von einem Einfluss des Fehlers auf das Abwägungsergebnis kann bereits dann ausgegangen werden, wenn nach den Umständen des jeweiligen Falles die konkrete Möglichkeit besteht, dass ohne den Mangel die Planung anders ausgefallen wäre (…BVerwG, a.a.O., und Beschluss vom 9. Oktober 2003 - 4 BN 47/03 -, juris). - VGH Bayern, 20.02.2003 - 15 B 00.1363
Stellplatzpflicht bei Nutzungsänderung; Begriff der Nutzungsänderung; …
Auszug aus OVG Rheinland-Pfalz, 28.02.2020 - 1 C 10752/19
aa) Die Wirksamkeit einer Baugenehmigung im Falle einer Nutzungsunterbrechung nach Ausführung des Vorhabens richtet sich, da die Landesbauordnung insoweit einen Erlöschenstatbestand nicht enthält, nach § 43 Abs. 2 Verwaltungsverfahrensgesetz - VwVfG - (vgl. dazu OVG RP, Urteil vom 12. März 2013 - 8 A 11152/12.OVG -, sowie für die dortigen Bauordnungen HessVGH, Beschluss vom 12. April 2016 - 4 A 1438/15.Z -, OVG NRW, Beschluss vom 9, August 2013 - 2 A 2529/12 -, OVG Lüneburg, Beschluss vom 20. Juli 2009 - 1 LA 103/07 -, VGH BW, Urteil vom 4. März 2009 - 3 S 1467/07 -, und BayVGH, Urteil vom 20. Februar 2003 - 15 B 00.1363 -, alle in juris, jeweils m.w.N.). - VGH Bayern, 01.02.2007 - 2 B 05.2470
Auszug aus OVG Rheinland-Pfalz, 28.02.2020 - 1 C 10752/19
Ein in diesem Sinne objektiv wirtschaftlich unvernünftiger endgültiger Verzicht kann ohne ausdrückliche Erklärung nicht bereits dann angenommen werden, wenn lediglich die genehmigte Nutzung unterlassen wird, sondern erst dann, wenn es hierfür erkennbar besondere Gründe gibt, etwa eine neue, vorteilhaftere Nutzung, oder veränderte Umstände, die darauf hindeuten, dass die genehmigte Nutzung dauerhaft nicht mehr gewollt oder unmöglich ist (vgl. OVG RP, Urteil vom 12. März 2013 - 8 A 11152/12.OVG -, VGH BW, Urteil vom 4, März 2009 - 3 S 1467/07 -, BayVGH, Urteil vom 1. Februar 2007 - 2 B 05.2470 -, alle in juris). - OVG Berlin-Brandenburg, 21.02.2013 - 2 A 9.11
Normenkontrollantrag; Antragsbefugnis; Plannachbar; Lärmbeeinträchtigungen; …
Auszug aus OVG Rheinland-Pfalz, 28.02.2020 - 1 C 10752/19
Vorliegend ist die entgegen § 2 Abs. 3 BauGB unterbliebene Berücksichtigung der für das Grundstück der Antragsteller vorliegenden Baugenehmigungen vom 20. Februar 1962 und vom 23. September 1974 i m Sinne des § 214 Abs. 1 Nr. 1 BauGB offensichtlich und auf das Abwägungsergebnis von Einfluss gewesen (vgl. zu diesen Anforderungen näher BVerwG, Urteil vom 31. Dezember 2012 - 4 CN 1.11 -, VGH BW, Urteil vom 6. Februar 2014 - 3 S 207/13 - und OVG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 21. Februar 2013 - OVG 2 A 9.11 -, alle in juris, sowie Ernst/Zinkahn/Bielenberg/Krautzberger, Baugesetzbuch, § 214 Rn. 39g, 39h und 141 ff., jeweils m.w.N.).
- VGH Bayern, 07.02.2023 - 22 B 21.2417
Freistellungserklärung für Änderung einer Windkraftanlage
Daher stellte der Betrieb des Anlagentyps Senvion 3.4 für die Beigeladene eine neue, vorteilhaftere Nutzung dar, so dass anzunehmen war, dass die Beigeladene den Typ Senvion 3.2 auf Dauer nicht mehr verwirklichen wollte (vgl. OVG RhPf, U.v. 28.2.2020 - 1 C 10752/19.OVG - Rn. 34 m.w.N., abgerufen über www.esovgrp.de). - VG Trier, 02.09.2021 - 2 K 685/21
"Adenauer-Haus": Umwandlungsgenehmigung erforderlich
Nach § 1 Abs. 1 Landesverwaltungsverfahrensgesetz - LVwVfG - i.V.m. § 43 Abs. 2 Verwaltungsverfahrensgesetz - VwVfG - bleibt ein Verwaltungsakt wirksam, solange und soweit er nicht zurückgenommen, widerrufen, anderweitig aufgehoben oder durch Zeitablauf oder auf andere Weise erledigt ist (vgl. ausführlich: OVG RP, Urteil vom 28. Februar 2020 - 1 C 10752/19.OVG - OVG RP, Urteil vom 12. März 2013 - 8 A 11152/12.OVG -, beide esovgrp).